HÄFEN. PUERTOS. PORTOS DE SUR A SÜD

Ein Kunstprojekt, das Verknüpfungspunkte, Grenzen und Wege zwischen dem Pazifik und Atlantik anhand drei zentraler Themen aufzeichnet: Wasser, Identitäten und Sprachen.

ÜBER DAS PROJEKT

“Puertos de Sur a Süd” ist ein Versuch darüber nachzudenken, wie wir die koloniale Vergangenheit angenommen, ihr widerstanden und sie verändert haben. Des Weiteren verfolgt das Projekt auch die Idee, gemeinsam ein inklusives und intersektionales Weltbild für die Zukunft zu entwickeln. Diese Initiative des Goethe-Instituts wird von Chana Mamani (ARG) und Lorena Díez Arias (KOL) kuratiert, die künstlerische Beratung liegt bei Germana Konrath (BRA).

RESIDENZ: SUR A SÜD

Bei dieser virtuellen Begegnung werden die Kuratorinnen und Künstler*innen aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Paraguay, Uruguay und Venezuela zusammenkommen, um sich über ihre Lebenserfahrungen und künstlerischen Prozesse im Bezug zu den von ihnen bewohnten oder erlebten Hafengebieten auszutauschen. Die drei zentralen Themen Wasser, Sprachen und Identitäten werden auf diese Weise in Frage gestellt und miteinander verbunden, mit der Absicht, das bestehende koloniale Erbe Südamerikas sichtbar zu machen. Das Ziel der Residenz ist es, das kollektive Zuhören und die aktive Teilnahme zu fördern. Diese Erfahrung soll die Teilnehmenden bereichern und die Beziehungen untereinander, sowie zu den lokalen Gemeinschaften und der allgemeinen Öffentlichkeit stärken.

Es soll ein Weg des Dialogs geschaffen werden, der die pazifischen und atlantischen Häfen miteinander verbindet und Beziehungen kultureller, pädagogischer und künstlerischer Akteure und anderer Bereiche im Einklang mit dem Projekt fördert. Dies soll sich in der Erstellung einer kollektiven und partizipatorischen künstlerischen Aktion/Mapping/Kartografie widerspiegeln, die die „von der Kolonialvergangenheit gesetzten Grenzen überschreitet“ und uns einlädt, unseren eigenen dekolonisierten und antirassistischen Weg zu finden.

Vom 29. September bis zum 09. Oktober 2023. Einige der Inhalte und Diskussionen werden hier abrufbar sein.

LOKALE AKTIVITÄTEN

PARAGUAY

Fließende Residenz: Die Deixis des Flusses
Asunción – Concepción – Puerto Casado

Deixis (spanisch, Etymologie: aus dem Griechischen, aufzeigen/verweisen/demonstrieren) ist ein sprachliches Element, das “die Verwendung eines Bezugspunkts in der Rede anzeigt, der nur durch den Kontext identifiziert werden kann. Deiktika sind grammatikalische Elemente, deren volle Bedeutung und genaue Interpretation sich je nach der persönlichen, räumlichen oder zeitlichen Perspektive des Sprechers völlig verändert”. Zum Beispiel: Personalpronomen (ich/du/sie) und zeitliche Adverbien (jetzt, heute, gestern) und räumliche Adverbien (hier, dort, dahinter).

Die Verbindung dieses Konzeptes mit dem Bild eines Flusses – in diesem Fall des Paraguay-Flusses, der Asunción mit Concepción und Puerto Casado verbindet und der die östliche Region Paraguays mit dem Chaco verbindet (oder teilt). Wie verändert sich unser Wissen über den Fluss je nach dem Ort, an dem wir uns äußern, und je nach unserem Bezugspunkt?

Während unserer schwimmenden Residenz werden wir mit kulturellen Bezugspersonen (Historiker:innen, Kulturmanager:innen, Schauspieler:innen, Künstler:innen, Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen) in Concepción und Puerto Casado sprechen, um zu fragen, welche Beziehung die Gemeinschaft zu ihrem Hafen und ihrem Fluss hat.

Ist der Fluss, den ich nenne, derselbe Fluss, den du nennst? (Zitat von Manuel Eduardo González).

Dieser Aufenthalt ist erfahrungsorientiert und forschend. Die Bewohner:innen werden ihre Eindrücke in Zeichnungen, Protokollen, Fotografien, audiovisuellen Aufzeichnungen und mehr dokumentieren, die ihr später in einem Offenen Atelier am 6. Dezember im Deutsch-Paraguayischen Kulturinstitut – Goethe-Zentrum | ICPA-GZ in Asunción besichtigen könnt.

KURATORISCHES TEAM

LORENA DÍEZ ARIAS

Cali (KOLUMBIEN)
© Lorena Díez

Bildende Künstlerin mit einem Master-Abschluss in Museologie und Heritage Management sowie in interkulturellem Konfliktmanagement. Ihr Interesse gilt Prozessen, die den öffentlichen Raum betreffen, für das Verhältnis zu Gemeinschaften, für die Wiederherstellung des kollektiven Gedächtnisses und für territoriale Spannungen.

@Idiez | Instagram

CHANA MAMANI

Geboren in La Paz-Bolivien, eingebürgert in Argentinien

© Chana Mamani

Sozialarbeiterin, Spezialistin für Migration, indigene Völker und Gender Studies. Dekoloniale Schriftstellerin und Lehrerin, engagiert im antirassistischen Kampf.  Chana ist Aymara, „dos espíritus“, als Forscherin und dekoloniale Aktivistin des Kollektivs Identidad Marrón ist es ihr Ziel, strukturellen Rassismus sichtbar zu machen und durch Bildung und Kultur Chancengleichheit und Rechte für Menschen indigener Abstammung aus dem globalen Süden zu fördern.

Ihre aktuelle Arbeit befasst sich aus einer dekolonialen und postkolonialen Perspektive mit den Ausdrucksformen von Erotik und Sexualität bei Indigenen, mit besonderem Schwerpunkt auf den Praktiken und Erfahrungen von Frauen und LGTBI+, ihren Ausbruchsversuchen und ihrem Widerstand gegen die koloniale Unterdrückung des Weltsystems.​​​​​​​

@chanamamani_ | Instagram

KÜNSTLERISCHE BERATUNG

GERMANA KONRATH 

Porto Alegre (BRASILIEN)

© Germana Konrath

Architektin und Urbanistin, Kuratorin und Kulturmanagerin. Ihre akademische und berufliche Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Architektur, Kunst und Stadt.  Derzeit ist sie Direktorin der Casa de Cultura Mario Quintana in Porto Alegre (Brasilien) und Doktorandin an der Fakultät für Architektur und Urbanismus der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul, wo sie den Beitrag zeitgenössischer ästhetischer Erfahrungen zur Stadtgestaltung erforscht.

@germana_konrath | Instagram

KONTAKT

REGIONALE KOORDINATION
Annekatrin Fahlke | Annekatrin.Fahlke@goethe.de  

KOORDINATION VOR ORT
Asunción: Simone Herdrich | direccion@icpa-gz.org.py
Bogotá: Anne Bechstedt | Anne.Bechstedt@goethe.de
Buenos Aires: Maren Schiefelbein | Maren.Schiefelbein@goethe.de
Caracas: Rebeca Tineo | Rebeca.Tineo@goethe.de
Montevideo: Irene Müller | Irene.Mueller@goethe.de
Porto Alegre: Annekatrin Fahlke | Annekatrin.Fahlke@goethe.de
Santiago de Chile: Fernanda Fabrega | Fernanda.Fabrega@goethe.de
Salvador de Bahía: Leonel Henckes | Leonel.Henckes@goethe.de
São Paulo: Debora Pill | Debora.Pill@goethe.de

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