ENTSTEHUNG DER PROJEKTIDEE

„Puertos de Sur a Süd“ schafft Raum für neue Perspektiven, die u.a. auch die Verstrickung deutscher Interessen in die Kolonisierung Südamerikas thematisieren.

Häfen waren Ausgangspunkte und Transitknoten für die Kolonisierung des südamerikanischen Kontinents. Durch diese Einfallstore kamen Menschen und Waren aus Europa, Länder wurden besiedelt, indigene Bevölkerungen unterdrückt oder ausgelöscht und damit auch ihre kulturelle Vielfalt und ihre Sprachen.

Die lokalen Kollektive denken die Bedeutung von „Häfen“ als Umschlagplatz für Ideen und Geschichte neu. Bislang wenig gehörte Stimmen aus Südamerika werden so sichtbar gemacht, neue Netzwerke entstehen, die Zusammenarbeit mit bisherigen Partner*innen wird gestärkt. Black, Indigenous und People of Color (BIPoC) sowie anderen marginalisierten Bevölkerungsgruppen und ihren Weltanschauungen wird zu mehr Sichtbarkeit verholfen. 

Das Projekt reflektiert kritisch das koloniale Erbe, das die Europäer hinterlassen haben, und tritt mit den ursprünglichen Ausgangsorten der Kolonialisierung in einen Austausch. Dies geschieht über Kunstwerke, Performances und Diskurse, die von lokalen Künstler*innen-Kollektiven des globalen Südens entwickelt werden. Richtungsgebend ist dabei die Frage, wie die Region dekolonisierenden Gedanken Ausdruck geben kann und was die heutigen Bewohner*innen des Kontinents den Europäer*innen mitteilen möchten.

 

KOLLABORATIVE PROZESSE

Die Goethe-Institute in Kolumbien, Argentinien, Venezuela, Uruguay, Chile, Brasilien und das Goethe-Zentrum in Asunción (Paraguay) arbeiten aktiv mit Communities in kollaborativen Prozessen zusammen. Eine erste Kurator*innen-Reise 2022 nach Deutschland verfolgte das Ziel, gemeinsam mit deutschen Partnern Projekte für die Folgejahre zu entwickeln – u.a. in intensivem Austausch mit dem Zentrum für Internationale Kulturelle Bildung am Goethe-Institut Hamburg.

Teilnehmer*innen aus Südamerika nahmen zudem im Januar 2023 an der Veranstaltung MEMORY IN MOTION in Hamburg statt. Ziel dieses Workshops war es, eine Diskussion über einen Ort des Lernens und der Erinnerungskultur in Deutschland zu starten, die sich dem Thema Kolonialismus widmen: Memory in motion – SHMH.

Im weiteren Verlauf des Jahres 2023 finden in Asunción, Bogotá, Buenos Aires, Caracas, Montevideo, Santiago de Chile, Porto Alegre, Salvador de Bahia und São Paulo kuratierte Kunstaktionen von Chana Mamani (ARG) und Lorena Díez Arias (KOL) statt. Die Termine und weitere Informationen werden hier und über die Social-Media-Kanäle der beteiligten Institute zeitnah geteilt.

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